Venekoten

Einst und jetzt …

„Venekoten“  ist der Ortsname eines ehemaligen Feriendorfes in der Gemeinde Niederkrüchten / Kreis Viersen am Niederrhein nahe der deutsch-niederländischen Grenze, das 1967 gegründet und später eingemeindet worden ist, sodass ein „Erster Wohnsitz“ möglich wurde. Das Dörfchen hat um die 600 feste Einwohner(innen) und liegt am Venekotensee im Naturpark Maas-Schwalm-Nette.

Das heutige „Venekoten“ fristete bis Anfang der 60er Jahre ein Dasein als schwer zugängliche, sumpfige Auenlandschaft mit hohem Wasserstand. Erlen und Sumpfbirken hatten hier ein Zuhause. Die ehemaligen Flusswindungen der Schwalm (in den 30er Jahren begradigt) waren noch gut sichtbar.

1962 …

Erst 1962 begann die damalige Gemeinde Elmpt damit, das Bruchgelände mit Schwimmbaggern zur Kiesausbeute zu nutzen. Dabei stellte man fest: Hier könnten auch Häuser gebaut werden … Dies alles passte zu einem bereits damals angedachten Naherholungsgebiet mit See und integrierter landschafts-schonender Bebauung. Das Projekt brauchte nun einen Namen. Bei den Flurbezeichnungen der näheren Umgebung wurde man fündig: „Venekoten“. Sprachlich keltisch bzw. niederländischen Ursprungs bedeutet „Ven“ Bruch/Sumpf und „Kotten“ Hütten/kleine Häuser.

Wer könnte das „Projekt Venekoten“ realisieren? Der Immobilienkaufmann Rolf Peltzer hatte eine Vision: den Bau von circa 400 Ferienwohneinheiten und die Errichtung attraktiver Sportstätten für Tennis und Reiten. Diese Idee wurde umgesetzt; die drei Gesellschafter Albert Boochs, Hans Bonsels und Rolf Peltzer kauften das Gebiet und trugen auch die Erschließungskosten. Die Gemeinde schuf im Gegenzug eine befestigte Zufahrt von Overhetfeld aus über die Nasse Straße und übernahm auch die Wasser- und Stromzuführung dorthin. Die Bebauungsplanung sah ca. 320 Häuser und 80 Appartements vor.

1967 …

Die Gesellschafter gründeten die „Ferienheim-Verwaltungs-GmbH & Co. KG“ und stellten 1967 die ersten Musterhäuser und Garagen sowie eine Reithalle mit Gastronomie im „Erholungsgebiet Venekotensee“ fertig. Die Kosten der schlüsselfertigen Häuser lagen ohne Grundstückskosten zwischen 54.000.- und 120.000,- DM. Durch Tageszeitungen wurde über Venekoten informiert: 460.000 qm Ferienland an einem 140.000 qm großen Baggersee innerhalb eines geschlossenen Geländes im Naturpark Maas-Schwalm-Nette! Das lockte vor allem Ärzte und Geschäftsleute aus Krefeld, Mönchengladbach, Düsseldorf, Köln und dem Ruhrgebiet an, die Ruhe und Entspannung suchten.

1972 …

Bis 1972 hatte die Ferienheim-Baugesellschaft die Appartementhäuser „Alpha“ und „Omega“, alle 320 Häuser, Reitanlage, Tennisplätze, Kneippanlage, Minigolfplatz u.v.m. fertiggestellt. Mit Wirkung vom 01.01.1975 kam es dann zu einem Vertrag zwischen der Ferienheim-Baugesellschaft und der „Interessengemeinschaft Venekotensee“ (IGV). Die IGV übernahm nun in Eigenregie alle Pflege- und Organisationsleistungen für Venekoten, die nicht von der Kommune erbracht wurden. Zeitgleich gab die Ferienheim-Baugesellschaft ihr erstelltes Abwassernetz inklusive Kläranlage sowie die Fahrstraßen und Stichwege mit Beleuchtung in die Hände der Gemeinde, die für die nun öffentliche Anlage Kanal- und Abwassergebühren erhob. 1982 gingen dann auch die Versorgungshäuser mit Strom- und Wasser-Anschlüssen in den Besitz der IGV über.

Heute …

Venekotens Wohneinheiten dienten damals als Feriendomizil bzw. 2. Wohnsitz. Im Laufe der Jahre aber wählten immer mehr Eigentümer(innen) Venekoten als ihren 1. Wohnsitz und wurden als Bürger(innen) der Gemeinde mit allen Rechten und Pflichten verwaltet. Diese Möglichkeit haben inzwischen ca. 90 % der Anwohner(innen) wahrgenommen. So wurde aus dem ehemaligen Feriendorf mit 320 Bungalows und den beiden Appartementhäusern „Alpha“ und „Omega“, gelegen am malerischen Venekotensee, der jüngste Ortsteil der Gemeinde Niederkrüchten: „Venekoten“.

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